Linienfreigaben sind spezielle Objekte in RFEM 6, die eine konstruktive Entkopplung von Objekten ermöglichen, die an eine Linie angeschlossenen sind. Sie werden meist dazu verwendet, zwei Flächen zu entkoppeln, die nicht starr miteinander verbunden sind oder nur Druckkräfte an der gemeinsamen Begrenzungslinie übertragen. Durch die Definition einer Linienfreigabe wird an derselben Stelle eine neue Linie erzeugt, die nur die gesperrten Freiheitsgrade überträgt. In diesem Beitrag soll die Definition von Linienfreigaben an einem praktischen Beispiel gezeigt werden.
Bei der Modellierung von statischen Tragsystemen, insbesondere von Hallentragwerken, kann es vorkommen, dass einige Konstruktionen im Gründungsbereich, welche für das aufgehende Tragwerk ohne Einfluss sind, in RFEM beziehungsweise RSTAB nicht modelliert werden. Dabei handelt es sich bei Hallentragwerken beispielsweise um Stahlbeton-Bodenplatten, Streifenfundamente oder Zugbänder zwischen den Stützenfundamenten.
In RFEM, RSTAB und DUENQ können Druckvorlagen ("Ausdruckprotokoll-Muster") und Druckköpfe ("Protokollköpfe") benutzerdefiniert erstellt werden. Diese Vorlagen lassen sich auch auf andere Computer übertragen und dort nutzen.
Für Stabendgelenke können sowohl in RFEM als auch in RSTAB nichtlineare Eigenschaften festgelegt werden. Neben Wirkungsdiagrammen und Kraft-Verformungsbeziehung besteht auch die einfache Möglichkeit, Vorzeichen oder Grenzwerte der Schnittgrößen als Kriterien für die Wirksamkeit des Gelenks anzusetzen. Damit lässt sich steuern, welche Schnittgrößen am Stabende übertragen werden.
"Gutes Werkzeug, halbe Arbeit": Dieses Sprichwort trifft im übertragenen Sinn auch auf die Softwarebranche zu. Je besser ein Programm auf eine Aufgabenstellung zugeschnitten ist, desto effektiver lässt sich diese lösen. Die Vielzahl und Komplexität der heutigen Problemstellungen - speziell in der Tragwerksplanung - bedürfen spezifisch zugeschnittener Lösungen. Die Erstellung eigener Programme mittels textueller Programmierung erfordert ein fundiertes Wissen und große Abstraktionsfähigkeit. Dieser Hürde stellen sich verständlicherweise nur sehr wenige Ingenieurbüros. Aus diesem Grund gibt es zusätzliche Software-Lösungen, welche dem Anwender eine visuelle Entwicklungsumgebung zur Verfügung stellen.
In Mischsystemen von Stäben und Flächen ist deren Anschlusspunkten immer besondere Beachtung zu schenken, da an der Kopplungsstelle nicht immer alle Schnittgrößen problemlos übertragen werden können.
Bei der nachträglichen Modellierung eines Balkens unter eine bestehende Decke stellt sich zunächst die Frage, welche Kräfte zwischen Unterzug und Decke übertragen werden sollen und ob eine Verbundwirkung das Ziel ist. In diesem Fall soll die Decke ohne jeglichen Verbund auf dem Unterzug aufliegen.
Die Bemessung kaltgewalzter Stahlerzeugnisse ist in EN 1993-1-3 geregelt. Typische Formen kaltgeformter Querschnitte sind U-, C-, Z-, Hut- oder Sigma-Profile. Sie werden aus dünnwandigem Blech durch Rollprofilier- oder Kantverfahren erzeugt. Beim Nachweis für die Grenzzustände der Tragfähigkeit ist auch sicherzustellen, dass örtliche Lasteinleitungen nicht zu einem Zusammendrücken, Stegkrüppeln oder örtlichem Beulen im Steg der Profile führen. Diese Effekte können sowohl durch örtliche Lasteinleitungen durch den Flansch in den Steg als auch durch Auflagerkräfte an den gelagerten Punkten hervorgerufen werden. Abschnitt 6.1.7 der EN 1993-1-3 regelt im Detail, wie die Beanspruchbarkeit des Steges Rw,Rd unter örtlicher Lasteinleitung zu ermitteln ist.
Mit RF-/FUND Pro können für sämtliche anfallenden Auflagerkräfte eines RFEM-/RSTAB-Modells Einzelfundamente (Fundamentplatten, Köcher- und Blockfundamente) bemessen werden. Die geotechnischen Nachweise werden hierbei nach EN 1997-1 durchgeführt.
Erhöht man bei einem spröden Balkenelement (unbewehrter Betonträger) die Biegebelastung über die Biegetragfähigkeit, reagiert das Tragwerk mit einem Bruch des Querschnitts und der Stab wird in zwei Segmente zerteilt. Die gebrochene Stelle verliert im Augenblick des Bruchs schlagartig Ihr Potential ein Biegemoment zu übertragen. Gleichzeit verliert die kritische Stelle aufgrund der Segmentierung aber auch die Möglichkeit andere Krafttypen wie zum Beispiel Normalkräfte zu übertragen.
RFEM und RSTAB bieten die Möglichkeit, nationale Anhänge mit benutzerdefinierten Teilsicherheits- und Kombinationsbeiwerten anzulegen. Diese lassen sich auch auf andere Rechner übertragen.
Manche zusammengesetzte Stabtragwerke wie übereinander gestapelte Container oder ineinander gesteckte Teleskopstangen tragen in der Verbindung zwischen den Bauteilen ihre Kräfte über Reibung ab. Das Tragvermögen solch einer Verbindung hängt von der einwirkenden Normalkraft senkrecht zu der Reibebene und von dem Reibkoeffizienten zwischen den beiden Reibflächen ab. Je mehr zum Beispiel die Reibflächen zusammengedrückt werden, desto mehr Horizontalschubkraft kann über die Reibflächen übertragen werden (Haftreibung).
Die Masterarbeit von Tamás Drávai, Haroon Khalyar und Gábor Nagy befasst sich mit dem Einfluss der Interoperabilität zwischen Computer Aided Design (CAD) und Finite-Elemente-Modellierung (FEM) auf Tragwerksmodelle und statische Berechnungen. Es wurden mehrere Fallstudien durchgeführt, bei denen ein Gebäude-Informationsmodell von CAD zu FEM-Software mit unterschiedlichen Datenaustauschformaten übertragen wurde.
In RFEM und RSTAB stehen mehrere Schnittstellen zu Verfügung. Für den Import von Stabwerken eignet sich in der Regel die DSTV-Schnittstelle (*.stp) am besten, da dort neben der Topologie auch die Lagerungen, Gelenke, Lasten und die Lastkombinatorik mit übertragen werden.
Um die Steifigkeit der Deckenkonstruktion im Sanierungsfall zu erhöhen, werden unter anderem sichtbare Unterzüge verwendet, die nicht mit der Deckenkonstruktion verbunden sind. Um nur Druckkräfte zu übertragen, können nichtlineare Linienfreigaben verwendet werden. Würden, wie im Bild dargestellt, Zugkräfte zwischen Decke und Unterzug auftreten, brächte der Unterzug keine Steifigkeit in das Gesamtsystem.
In RFEM und RSTAB stehen standardmäßig zwei vordefinierte Einheitenprofile zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein metrisches und ein imperiales Maßsystem. Die von Dlubal vordefinierten Einheiten, einschließlich der verwendeten Dezimalstellen, können individuell angepasst werden. Damit die vorgenommenen Änderungen nicht verloren gehen, ist es möglich, ein neues Profil für die Einheiten abzuspeichern (siehe Punkt (1) im Bild). Dieses abgelegte Profil kann immer wieder geladen (siehe Punkt (2) im Bild) oder von PC zu PC übertragen werden. Hierfür ist einfach der Inhalt des Ordners "Units" im Dateiverzeichnis von RFEM beziehungsweise RSTAB von einem PC zum anderen zu kopieren (siehe Punkt (3) im Bild). Dadurch kann ein Bürostandard bezüglich der verwendeten Maßeinheiten auf allen verwendetet Arbeitsplätzen erreicht werden.
Können nicht alle Schnittgrößen von einer Fläche zur nächsten übertragen werden, muss ein Liniengelenk angeordnet werden. Diese können unter anderem aus dem Dialogfenster "Fläche bearbeiten" im Register "Gelenke" erzeugt werden.
Diagonalen aus Doppelwinkeln werden unter anderem im Rohrbrückenbau oder für reine Fachwerkträger verwendet. Sie werden vorwiegend auf Zug beansprucht, müssen aber je nach Lastangriff auch kleinere Druckkräfte übertragen. Besonders wenn die Diagonalen sehr schlank sind, sollte auch Biegung aus Eigengewicht berücksichtigt werden.